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INTERVIEW MIT RIYOKO IKEDA

Sonntag, am 31. MAI 2015


Nach einer Autogramme Session für 100 glücklichen Fans bestand die zweite Veranstaltung mit der Teilnahme von Riyoko Ikeda im Rahmen der 2015 Etna Comics-Messe aus einem öffentliches Treffen mit der Mangaka bei der Konferenz Halle.

Das Interview wurde von Gualtiero Cannarsi gehalten, der Riyoko Ikeda und ihren berühmten Manga "Die Rose von Versailles" anfagns kurz vorstellt.

Frage (F): Erinnern Sie sich noch daran, als Sie einen Manga von Osamu Tezuka las und warum Sie von seinem Werk beeindruckt wurden?

Riyoko Ikeda (R.I.): Guten Morgen und Danke an euch alle, dass heute dabei seid. Ich bin sehr glücklich, hier bei Euch zu sein und merke, dass es viele Menschen dabei gibt.

Den ersten Manga, den ich in meinem Leben las, war doch ein Werk des Meisters Osamu Tezuka, eine sehr alte Geschichte, die er in Manga umgesetzt hatte. Ich war in der ersten Klasse und war so gerührt, dass ich zu weinen anfing, ich konnte nicht aufhören, es war das erste Mal, dass ich so etwas mir passierte, sodass meine Mutter mich fragte, ob mir etwas Böses gefallen war oder ob mir jemand schlecht behandelt hatte.

Ihre Sorge, die teils mir sehr zart schien, doch enttäuschte mich auf einer anderen Seite, weil ich fühlte, dass meine Mutter daran nicht glaubte, dass ein Kind von der Lesung dieses Werkes so tief beeindruckt sein konnte.

Und das war der Ursprung meines Streben zum Schreiben, dh etwas für die Leser zu erfinden, das sie so stark berühren kann, so wie ich angerührt war, als ich jene Geschichte lag. Derzeitig wusste ich aber natürlich nicht, dass ich sowieso eine Mangaka würde.

F: Und durch "Die Rosen von Versailles" war Sie imstande, Leser aus der ganzen Welt zu begeistern und ein allgemeines Interesse für die Zeit der französischen Revolution zu erwecken.
     
R.I.: Als ich an "Die Rosen von Versailles" arbeitete, konnte ich mir absolut nicht vorstellen, dass der Manga die Grenzen Japans überqueren würde. In der Tat war ich davon überzeugt, dass westlichen Lesern eine solche Geschichte preisen könnten, die voll von typisch orientalischen Gefühlen und Denkweisen voll ist.

Später, als der Manga auf ausländische Sprachen übersetzt wurde, wurde dieser erstmals in Italien herausgegeben und ich war über den begeisterten Empfang der Leser sehr befriedigt.

Letztes Jahr wurde ich zum Beispiel zu einer Zeremonie bei der französischen Botschaft in Japan eingeladen und der niederländische Premierminister kam zu mir und sagte aufgefordert, "Dank Ihnen habe ich die Geschichte der Französischen Revolution gelernt." Er fügte hinzu, dass, als er "Die Rosen von Versailles" las, die Geschichte der Marie Antoinette und der Ereignisse, die zur Revolution führten nur durch Bücher bekannt gegeben wurden, ohne ihre menschliche Seite zu erwähnen.

F: Welche Charakterseiten der französischen Königin überzeugten Sie, einen Manga über ihre Figur zu schreiben?

R.I.:
Ich entdeckte die Figur des Marie Antoinette zur Zeit der Hochschule. Während der Sommerferien war eine der Aufgaben, einige berühmtesten Werke der abendländischen Literatur zu lesen. Wir bekamen eine Bücherliste und darunter gab es auch die Zweigs Biographie von Marie Antoinette.

Ich entdeckte eine menschlichere Marie Antoinette, als sie in den Schultexten beschrieben wurde.
Ich war davor tief beeindruckt und beschloss, dass ich etwas über Marie Antoinette schreiben würde, um ihre geheimen Seiten bekannt zu geben.
Derzeit wusste ich noch nicht, wie ich dieses Projekt verwirklichen würde, das einzige, was ich hatte, war ein bestimmter Titel: "Versailles no Bara (Die Rosen von Versailles)."

Marie Antoinette war die Tochter der berühmtesten Konigin Maria Theresia, doch ich denke, dass sie ihrem Vater am ähnlichsten war, der ein lebenslustiger Mann war, der wenig Interesse zum Lernen hatte. Ein junges, total gemeines Mädchen, die aber Königin wurde, ohne zu wissen, was es bedeuten würde.

Es war nur, als sie von den historischen Ereignissen überwältigt wurde, dass sie an ihre Rolle als Königin und an ihre Verantwortungen zu denken begann.

Dies ist natürlich nur meine persönliche Meinung über Marie Antoinette, wir müssen aber uns daran erinnern, dass sie in einer Zeit geboren wurde, als die Herrscher absoluten Monarchen waren und eine absolute Macht über ihr Volk ausübten. Deshalb war Marie Antoinette wegen ihrer Erziehung im totalen Widerspruch zu den Idealen der Revolution. Sie befand sich zwischen zwei historischen Epochen. Es wäre als ob wir heute die Renaissance wegen der Idealen der Renaissance kritisieren möchten.

Ich glaube sogar, dass, als Marie Antoinette unter der Guilottine starb, verstand, dass ihr Namen ewig würde, deshalb entschied sie sich den Tod mit Würde zu begegnen.

F: In ihrer Karriere haben Sie an anderen historischen Manga gearbeitet, wie zum Beispiel "Jotei Ekaterina". Es gibt auch andere Epochen, die Ihr Interesse an neue Geschichten erweckt haben, vielleicht auch mit einer italienischen Einstellung?

R.I.: In Japan wird die italienische Geschichte nur im Allgemeinen studiert. Ich kam zum ersten Mal mit der italienischen Kultur in Antakt, als ich das Konservatorium besuchte.

Ich dachte mehrmals, einen in Italien spielenden Manga beispielsweise zur Zeit des Königs Vittorio Emanuele II zu schreiben. In meinem Alter bin ich aber nicht sicher, ob ich imstande bin, noch einen anspruchsvollen Manga zu zeichnen

F: Im Jahr 1999 absolvierten sie das Konservatorium, welche sind ihre Lieblingsautoren?

R.I.: Seit der Zeit des Konservatoriums meine ich immer, dass meine Stimme besonders zu den Werken von Puccini geeignet ist.

F:
Wie unterscheiden sich die italienischen Fans von den japanischen?

R.I.: Zuerst dachte ich, dass mehrere Unterschiede zwischen den Italienern und den japanischen Fans gibt, nach meiner Erfahrung darf ich aber jetzt sagen, dass diese Meinung falsch ist.

F: Die Anime Serie "Die Rosen von Versailles" unterscheidet sich von der Manga durch die Entwicklung der Geschichte: welche Unterschieden haben Sie am meisten angetroffen?

R.I.: Ja, es ist wahr, es gibt viele Unterschiede, man muss aber sagen, dass die Manga-Künstler meiner Generation auf das ursprüngliche Werk viel Bedeutung gaben.

Im Laufe der Zeit begannen wir aber zu verstehen, dass die Anime Serie von dem Originalwerk abgeleitet wird und daher ihre eigene Würde besitzt. Oft haben die leidenschaftlichsten Zuschauer einer Anime Serie nie den dazu bestimmten Manga gelesen.

Ich glaube immer noch, dass es sich um zwei verschiedene Jobs handelt, deshalb habe ich auch heute die Anime Serie "Die Rosen von Versailles" nie insgesamt gesehen.

In Japan gibt es heute in dieser Hinsicht eine noch schwerere Lage, da mehrere Manga von berühmten Videogames inspiriert werden, daher sind die Mangaka dazu gezwungen, ein von den Verlegern und Games-Herstellern eingestelltes Werk zu schreiben. Das steht meinem Gefühl als Mangaka ganz fremd, denn ich habe immer versucht, meine eigenen Gefühlen und Ideen in meine Werke einzuführen.

Damit kam das Interview mit Riyoko Ikeda zu Ende, es gab aber andere Termine im Rahmen der 2015-Etna Comics Messe, die mit Riyoko Ikeda zu tun hatten, wie zB eine Ausstellung auf das Thema "Die Rosen von Versailles", wo es möglich war, mehrere japanischen Ausgaben des Manga und einige der unzähligen Gadgets, die im Laufe der 40 Jahren seit der ersten Herausgabe des Manga hergestellt wurden, zu bewundern. Danke der freundlicher Genehmigung von Riyoko Ikeda wurden auch einige ihrer Vorzeichnungen für die Hauptfiguren des Manga ausgestellt.

Am folgenden Tag hielt Riyoko Ikeda mit der musikalischen Begleitung von Yoshitaka Murata und Nicoletta Conti ein kostenloses Konzert von Opernmusik.

 

 
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