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von Lady Margareth

Nun ja... in der tausendjährigen Geschichte des Vatikan scheint es auch passiert sein, dass eine Frau auf dem Peters Thron saß. Geschichte oder bloßer Mythos?? In der Tat wurde es noch nie geklärt.

Es ist wahr, dass viele Frauen, im Laufe der Geschichte, sich in Männerkleidung zu verschleiern sollten, um den Zugang zu einer damals nur Männern vorbehaltenen Bildung zu erhalten. Und mehrere, mit der Hilfe einer Soutane,schufen es auch, eine Universität zu besuchen und einen solchen Ruhm zu erreichen, dass sie sogar Bücher schrieben oder Lektüre hielten.

Giovanna Angelica war eine englische Frau, die aber im 9.Jahrhundert in Mainz geboren wurde. Um ihren Wissensdurst zu stillen, folgte sie einem Benediktiner auf seiner Reise nach Athen und spater vielleicht bis zum Nahen Osten. Offensichtlich war es während dieses Grand Tour, dass sie zum ersten Mal die Männerkleidung tragen sollte.

Sie erreichte ein solches Kulturniveau, dass sie, nach dem Tod des Moenches, in Rom zurückgekehrt, ein Notar der Kurie, Kardinal und schließlich sogar Papst wurde.

Ihr Pontifikat dauerte jedoch nur zwei Jahre, zwischen 853 und 855, sie sollte deswegen zwischen Papst Leo IV und Benedikt III geherrscht haben..

Sie wurde bald entdeckt, da sie schwanger wurde und während der Oster-Prozession ein Kind gebar.

Einige Quellen behaupten, dass sie viele Liebhaber hatte, andere, die sie sich in ihren Sekretär verliebte.

Ihr Tod wurde sowieso nie erklärt: bei der Geburt gestorben, von der beim Anblick des Babys aufgebrachten Menschenmenge gelyncht, in einem Kloster gesperrt.

In Rom, an der Kreuzung zwischen der "Quattro Incoronati" und der "Querceti" Straße kann man noch heute das "Sacello", das schmucklose Grab der Papstin, beobachten.

Ihr Name wurde aus den vatikanischen Register gelöscht, ihre Legende jedoch hat viele Spuren im Laufe der Jahrhunderte verlassen: von der ersten Erwähnung in der "Chronica universalis", 1250 von dem Dominikaner Jean de Mailly geschrieben, die später von Martin Polono von Troppau in seiner Chronik der Päpste und Kaiser (XIII Jahrhundert) und in einer anonymen Chronik der Stadt Nürnberg aus dem fünfzehnten Jahrhundert wieder erwähnt wurde, durch die Volksstimme immer wieder veröffentlicht, die Figur der Papstin war sowieso das Thema mehrerer literarischen Werke ("De Claris mulieribus" von Boccaccio, gleichnamige Novellen von Achim von Arnim, Bertolt Brecht, "The papess Joanne" von Emmanouil Roidis). Ihr Leben wurde sowieso in 3 verschiedenen Filme erzählt, der letzte, aus dem Jahre 2009 mit dem Titel "Die Papstin" war eine deutsche/englische Koproduktion.

Wir sollen die ihr gewidmete Tarotkarte nicht vergessen, die das geheime Wissen symbolisiert.

Sicherlich haben nur wenige populäre Legenden eine solche Popularität genossen, das hängt wahrscheinlich davon, dass sie etwas Skandals enthält, sowie eine heftige Beschwerde der Korruption des päpstlichen Hofes mit der Dämonisierung der weiblichen Figur kombinierte.

 

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Mehrere Informationen darf man in folgenden Buechern erhalten:

Elisabeth Gössmann: Die Päpstin Johanna. Der Skandal eines weiblichen Papstes. Aufbau-Taschenbuchverlag, Berlin 2000, ISBN 3-7466-8040-9

Max Kerner, Klaus Herbers: Die Päpstin Johanna. Biographie einer Legende. Böhlau-Verlag, Köln u. a. 2010, ISBN 978-3-412-20469-3

Ingeborg Kruse: Johanna von Ingelheim. Das wahre Leben der Päpstin Johanna. Aufbau-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-7466-8074-3

Peter Stanford: Die wahre Geschichte der Päpstin Johanna. Aufbau-Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-7466-8057-3


 

 

 
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