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Hierunter findet ihr zwei öffentliche Briefen, die Riyoko Ikeda an die Lesern von "Versailles no bara" widmete.

Der erste wurde 1973 geschrieben, als die Herausgabe des Mangas auf dem Magazin endete, der zweite 1987 am Ende der Wiederaufgabe bei dem Choukoransha Verlag.

Endlich bin ich mit "Versailles no Bara" fertig. Die Episoden wurden wöchentlich ab Band 21/1972 bis zum Band 52/1973 des Margareth Magazins herausgegeben. Insgesamt sind sie 82 Episoden... nicht wenig, oder??

Ich halte dieses Werk für ein
Denkmal meiner Jugend. Immer war mein Wunsch, einen Manga über die ersten Jahren der französischen Revolution zu schreiben.

Für dieses Werk brauchte ich meine ganze Kraft und Strenge; das Verlag meinte, dass ein historischer Manga etwas Gefährliches war, deshalb sollte ich die Redakteuren , dass die Geschichte für die Lesern interessant würde.

Aufgrund der historischen Ereignisse schuf ich meine eigene Geschichte, ich sollte natürlich die Wirklichkeit ein bisschen verändern.

Ich bin auf mein Werk stolz, besonders da sie auch den Lesern gefiel.

Ich mochte jetzt an einige Fragen antworten, die von meinen Lesern gestellt wurden...

Zuerst die Figuren:

Vom Anfang an mochte ich nicht nur ein Held, sondern 3: Oscar, Antoinette und Fersen.

Einige Figuren (Oscar, Andrè und die Familie Jarjayes) stammten aus meiner Phantasie, andere besaßen einen historischen Grund, wie zB der Vater von Oscar, der nach dem wirklichen Generalen Jarjayes modelliert wurde.

Bernard Chatelet ist nach Camille Desmoulins modelliert, wie viele schon verstanden, obwohl es keine Proben gibt, dass er wirklich der Schwarze Ritter war.

Ich entschuldige mich, da ich die Uniformen nicht korrigiert hatte, ich erhielt die dazu notwendige Bücher nicht rechtzeitig.

Die Uniform von Oscar stammt aus der napoleonischen Epoche.

Ich nannte die Königin „Marie Antoniette“ vom Anfang an, obwohl sie als Erzherzogin in Osterreich Marie Antoine hieß. Es war sicher einfacher so.

Ich möchte auch euch etwas über die Sohne von Marie Antoinette erzählen, da ich im Manga keine Zeit dazu fand.Marie Therese heiratete ihren Vetter, den Herzog von Angouleme. Louis Charles, ihr Bruder, starb 1795 mit nur 10 Jahren. Man meint, dass er von dem Graf von Provence getötet wurde, dem Bruder von Louis dem XVI, der später König mit dem Namen Louis der XVIII wurde.

Ich bedanke mich bei allen, die mich berateten, ermunterten und mit mir zusammenarbeiteten: meinem Mann, meinen Lesern, meinen Redakteuren und meinen zwei Mitarbeiterinnen.

Riyoko Ikeda.

 

„Versailles no Bara“ wurde ab Frühling 1972 bis zum Winter 1973 in 82 Episoden veröffentlicht.
 
Die Eingebung für diesen Manga kam mir von der Biographie „Marie Antoinette“ von Schutevon Zubike (Stefan Zweig).
 
Damals hatte ich keine Erfahrung als Mangaka, ich besaß aber viel Willenskraft und endlich hatte ich es geschafft; der Manga wurde ein Denkmal meiner Jugend.
Damals gab es kein Manga mit historischen Hintergrund, deshalb sollte ich die Redakteuren bezwingen, dass er Erfolg haben würde.
 
Erstmals wurde ein Shoujo-Manga ein Best Seller!
 
Herbst 1972 entstand in Japan der „Oscar Fan Club“. Die Takarazuka Gruppe schuf eine Aufführung über Oscar, es wurde ein Film in Versailles gedreht, der Manga wurde auf einem italienischen Kinder-Magazin veröffentlicht und die Anime Serie wurde in Japan, Frankreich und vielen anderen westliche Ländern ausgestrahlt. Es kam viel Merchandising über meine Geschichte aus.
 
Der Erfolg von „Versailles no Bara" wurde sogar auf den Maßmedien besprochen, eine Zeitung sprach sogar von einem „Sozial Phänomen“; man wurden 12.000 Kopien des Mangas verkauft und die Shoujo Mangas wurden endlich etwas Kulturelles und Weltbekanntes.

Seitdem vermehrten sich natürlich die Leser dieses Genres , es waren nicht mehr nur Mädchen.
Die Leuten interessierten sich an die europäische Geschichte und an die französische Literatur, lernten Französisch und besuchten sogar Frankreich!!
Es gab viele Leser, die Geld sparen um nach Paris und Versailles reisen zu können!
 
Eure Briefe hatten mir sehr gefallen!
Es sind 10 Jahre vergangen, ich bekomme noch Briefen nicht nur aus Japan sondern aus der ganzen Welt.
Der schönste Brief war vielleicht derjenige von eine Mutter die mir schrieb: „Meine Tochter kann jetzt lesen und ich gab ihr „Versailles no Bara“.
 
Einmal war ich vor Arbeit so erschöpft dass ich sogar Tabletten nehmen sollte, ich ging aber immer weiter und der Manga kam immer rechtzeitig aus. Einmal hatte ich Angst dass ich einen Herzanfall haben würde: ich hatte 40° Fieber, ich zeichnete aber weiter; ich war jung und ich würde alles aufopfern um meinen Traum zu verwirklichen.
 
Als dieser Manga herauskam, war es noch schwierig, Bücher über Frankreich zu finden: viele Schülerinnen fragten ihre Lehrer ob Oscar wirklich lebte; als Oscar starb, waren konnten einige vor Trauer sogar nicht in die Schule zu gehen.
 
Diese Geschichte hat historische Hintergrunde, ich bearbeitete aber einige Ereignisse und Figuren um das Ganze spannender zu machen.
 
Jetzt mochte ich an einige Fragen antworten die von den Lesern während der Veröffentlichung des Mangas gestellt wurden.
Oscar und Andrè sind fiktive Figuren, ich brauchte kein Modell, sie kamen nur aus meiner Phantasie. Der Vater von Oscar hat aber wirklich gelebt.
 
Das Verhältnis zwischen Rosalie, Jeanne und die Gräfin Polignac ist pur fiktiv, wie auch der Tod von Charlotte oder das Leben von Girodel und Alain. Bernard Chatelet, wie viele verstanden, wurde nach dem Journalisten Camille Desmoulin nach gedacht. Es gab aber keine Proben, dass er wirklich der Schwarze Ritter war.
 
Die Uniform der Soldaten stammt aus der Napoleonischen Zeit. Der Name von Marie Anotinette als Erzherzogin von Osterreich war Marie Antoine, ich nannte sie aber Marie Antoinette von Anfang an.
 
Einige Figuren,die die Revolution überlebten kamen in einem anderen Manga wieder und zwar „Eroica“.
Ich mochte schon seit Langem etwas über die Zeit nach der Revolution schreiben.

Riyoko Ikeda
Februar 1987

 

 

 
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