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Ein enthüllendes Gespräch mit Riyoko Ikeda.
Samstag, am 02.Oktober2010.
Unter den Romics-Tagen war Samstag sicher der wichtigste.
In dem Pavillon 15 fand nämlich das Gespräch Frau Ikedas mit ihren Fans dar; das Zusammentreffen begann mit einer Darstellung der „Diverbia e Cantica“ Theatergruppe, die einige Szenen aus ihrem Musical „"François - Versailles Rock Drama" vorgespielt haben. Die Darsteller waren: Valerio Monetti; Simone Sibillano; Stefano di Gangi und Silvia di Stefano.
Danach fang das Interview mit Riyoko Ikeda an, das von Sabrina Perucca und Luca Raffaelli vor geleitet wurde. Im Saal gab es mehr als 2000 Menschen und Riyoko Ikeda hat vorher sich bei einem so grossen Publikum herzlich bedankt.
Romics (R): Wie war hier in Rom?
Riyoko Ikeda(RI): Ich liebe die Stadt Rom und ich beneide die Römer, da sie inmitten der Geschichte des Altertums wohnen konnen. Jedesmal, wenn ich nach Rom reise, gefallt mir durch das Stadtzentrum spazieren und das habe ich auch gestern auch gemacht. Diesmal gibt es auch etwas Neues und fur eine Musikliebhaberin wie ich etwas Wichtiges: ich darf sowieso ein Konzert in einer Kirche halten und ich werde in den nächsten Tagen auch an die Romics Comicmesse teilnehmen; deshalb kann ich mit euch mehrmals zusammentreffen, oder?
R: Die Hauptfiguren Ihrer Mangas kämpfen immer stark gegen ihr Schicksal: gab es eine Zeit in Ihrem Leben, wo Sie sich auch auf derselben Weise behalten sollte?
RI: Ja, ich zeichnete immer starke Figuren, die gemütvoll das Leben in ihren Händen nehmen.
Leben heißt für mich nicht nur Überleben, bzw essen, trinken, schlafen usw; Leben heißt Verantwortlicher seiner eigenen Handlungen sein.
R: Und sie waren immer ein gutes Beispiel dazu, oder?
RI: Ja, sicher; ich studiere noch Philosophie, wie meiner Eltern Willens war, als ich plötzlich entschiede, Mangaka zu werden und deswegen verließ ich die Universität um mich an einen unsicheren Lebensbahn zu widmen.
Die europäische Geschichte war sowieso kein gewöhnliches Thema fur einen Shoujo-Manga.
Mit 47 Jahren, entschied ich nachher einen alten Traum zu verwirklichen und begann das Konservatorium zu besuchen. Viele dachten dass es vielleicht zu spät war, ich kämpfte aber gegen die Angst und fand nochmals den Mut mich zu Probe zu stellen.
Es war sicher schwierig, letztlich bin ich aber froh, dass noch viele Menschen, sowohl in Japan als auch im Westen mein Leben als ein Modell halten.
R: Es ist deswegen nicht wahr, dass sie die Welt der Mangas verließ, da das Zeichnen für Sie zu leicht wurde?
RI: Sicher nicht! Als ich meine Karriere als Mangaka anfing, sollte ich an das normale Leben der Jugendlichen verzichten; ich darf zum Beispiel nie Shopping machen oder ins Kino gehen, mit den Freunden spazieren. Zeichen braucht so viel Zeit, dass die Seele der Mangaka fast ausgenutzt wird.
Ehrlich gesagt, mochte ich beide Karriere als Mangaka und als Sängerin weiterzuführen: es war aber natürlich unmöglich, beide brauchten zu viel Fleiß.
R: Als sie „Die Rosen von Versailles“ zeichnete, hatten Sie ein geringes Kenntnis über die europäische Geschichte. Hat sich Ihre Meinung darüber verändert, seit sie alles mit eigenen Augen während Ihrer Reise kennen lernen konnte?
RI: Damals hatte ich nur Bücher über die japanische Geschichte gelesen. Mit 17 Jahren las ich aber die Biographie der Königin Maria Antonietta von Stefan Zweig: danach begann mein großes Interesse über die europäische Geschichte, Ich mochte diese Geschichte absolut in einem Drama, einem Film oder einem Manga behandeln.
Als ich an den Manga arbeitete, verstand ich dass ich noch wenig Bescheid über Europa besonders über das Christentum hatte, deshalb las ich in den folgenden Jahren viele Bücher darüber. Für eine Japanerin bleibt aber das Westen immer ein Geheimnis.
Damals glaubte ich nicht, dass mein Manga Erfolg in der ganzen Welt haben konnte, als ich aber horte, dass viele Menschen die Ideen in diesem Manga als eigene erkennen, verstand ist, dass etwas am Boden aller Kulturen befindet. Gestern sang ich zB sowohl westliche als auch japanische Lieder und ich sah, dass viele auch nach diesen gerührt waren: die Volker können verschieden sein, die Gefühlen werden aber immer die Menschen vereinigen.
R:Als die ersten Anime-Serie in Italien kamen, stellten viele Eltern mit Angst dagegen, da sie oft eine Rebellion der Jugendlichen gegen die Idealen der vorigen Generation dar spielten.
Hatten sie über das revolutionäre Bedeutung Ihres Werkes Bescheid?
RI: Alle Lebendigen treffen früher oder später das gleiche Schicksal: sich gegen das Willen ihrer Eltern zu stellen. Es ist unvermeidlich, um ihre eigene Lebensweise zu bestimmen.
Als ich Mangaka wurde, waren zB viele Eltern dagegen.
Viele Mangaka sollten von zu Hause weg fliehen um ihre eigene Straße zu folgen: viele Mangas sind nämlich die Frucht eines Ungehorsames.
Oscar stoßt sich gegen ihren Vater um seinen Idealen zu folgen: ich sollte ebenfalls meine Familie verlassen, meine Eltern mochten nämlich dass ich Professorin werde.
Ich mochte aber selbstständig sein und deshalb flog ich weg: ich liebte sie aber immer weiter.
Nach vielen Jahren, als ich nach hause zurückkehre sagte mein Vater zu mich:
„Du kannst dein eigenes Leben wählen, ein Vater wird aber immer seinen eigenen Sohn weiter lieben (Frau Ikeda weint), Du kannst frei leben, vergiss aber bitte nie unsere Liebe für dich
Mein Vater ist seit 10 Jahren gestorben und jetzt, als ich mich an seine damaligen Wörter erinnere, werde ich noch gerührt.

R Damals, als sie an Versailles no Bara arbeiteten, war es schwierig, als Frau Manga zu zeichnen?

RI: Damals war es nicht wichtig, ob einer Mangaka Frau oder Mann war: Schwierigkeiten gab es fur alle. Die Manga waren nicht weltbekannt: ich hätte nie gedacht, dass sie einen so großen Erfolg treffen würden.

Hier endete das Interview mit Riyoko Ikeda und mit ihrer Zustimmung konnte jetzt auch das Publikum Frage stellen.

R Warum sollten wir so viele Zeit warten, bis Oscar Andrè küsste?

RI: Man muss nicht vergessen, dass Oscar anfangs in Fersen verliebt war.

Die beiden gehörten auch zu verschiedenen Sozialständen, deshalb sollte Oscar vorher wichtige Entscheidung nehmen, sich an die Seite des Volkes zu stellen, um die Liebe von Andrè anerkennen zu können.

Jetzt möchte ich euch etwas Persönliches anvertrauen: meine Eltern gehörten sowieso zu verschiedenen Sozialständen; mein Vater war ein einfacher Burger, meine Mutter hingegen kam aus einem adeligen Samurai Stamm.

Sie heirateten 1947, als die Heirat aus Liebe noch sehr selten war. Ich glaube, dass ich unter dieser Hinsicht von der Geschichte meiner Familie beeinflusst wurde, als ich an Berubara arbeitete.

R Wie viele Ihrer eigenen Eigenschaften haben Sie für Ihre Werke benutzt?

RI: Selbstverständlich wird ein Schriftsteller immer von seinen eigene Gedanken und Gefühlen wenn er an seine Werke arbeitet; deshalb tragen alle meiner Figuren, wie Oscar, Marie Antoniette und andere etwas von mir .

Wenn ich aber denke an die Lage der Frauen, als ich Berubara zeichnete, ist mir sicher Oscar am ähnlichsten. Auch heute denke ich oft, dass ich wie Oscar sterben möchte.

R Für Oscar steht die Liebe oder die Freiheit am wichtigsten?

RI: Ohne Freiheit kann es keine Liebe bestehen.

R Es ist wahr, dass Sie als Erste die Geschichte in die Mangas eingetragen hat?

RI: Damals gab es schon Mangas, die in den vergangenen Epochen spielten, aber es ist sicher etwas Anderes, die Geschichte als einfachen Hintergrund oder als Hauptfigur zu benutzten. Unter dieser Hinsicht war ich sicher die Erste.

R Gibt es vielleicht eine Figur aus der italienischen Geschichte, über diese Sie einen Manga zeichnen möchten?

RI: Mir gefallt besonders die römische Geschichte, ich weiß nicht ob auch diese zu der italienischen gehört. In eurer Geschichte gab es viele charismatische Figuren. In falle, dass ich einen Manga über Italien zeichnen würde, wähle ich sicher Julius Cäsar als Hauptfigur. Ich bin auch für die Renaissance interessiert.

R: Haben Sie Ratschläge für die jungen Mangaka?

RI: Das wichtigste ist, die eigenen Gefühlen ausdrucken zu können, deshalb ist es wichtig, viele Erfahrungen zu erleben. Deswegen sollen die Frauen nicht auf ein normales Leben, auf die Ehe und die Familie verzichten.

So kam der wichtigste Teil des Interviews zu Ende. Danach fand eine Aufführung von Claudia Serina (aus der Musikgruppe „I Cavalieri del Re“ ) statt, die einige Lieder aus der italienischen Version der Anime-Serie von „Lady Oscar“ „Caro fratello“ sang. Dazu stellte sie auch das Lied „Alle porte della rivoluzione“ ( „Am Anfang der Revolution“) vor, das für das Hörbuch „La storia di Lady Oscar“ ( Die Geschichte von Lady Oscar“ RCA 1982 ) extra komponiert wurde.

Es folgte noch ein Gespräch mit der Mitteilung von einem Waffenmeister, einer Historikerin und einer Kostümzeichnerin.

Nach der allgemeinen Meinung war es sicher wenig interessant , da der Ansager Mirko Fabbreschi (aus der Musikgruppe „I Raggi Fotoni“ der in den 80.Jahren viele Anime-Lieder spielte) in den Mangas schlecht bewandert war, so dass Frau Ikeda ihn mehrmals verbessert.Gelegentlich erfuhren wir aber, dass sie an die Anime Serie des TMS nicht mitarbeitete. Sie stimmte nur den Zeichnungen der Figuren zu.

Endlich sollte Frau Ikeda noch den vielen Angemeldeten in einem Privatsaal Autogramme machen.


NUTZLICHE LINKS:

 

Romics: Romics X edizione
TG2: Riyoko Ikeda in Italia
La Repubblica.tv: Intervista a Riyoko Ikeda
La Repubblica: La Signora Lady Oscar
Corriere della sera: Gli attributi di Lady Oscar
La Stampa: Lady Oscar, femminista in punta di fioretto
Il Messaggero:  Ho creato Lady Oscar per riscatto e passion

 

 
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