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von  Lau

 

Die Begegnung Riyoko Ikeda

 

Samstag, den 5.Juni 2010-Riyoko Ikeda spricht mit Antonio Scurati und Luca Scarlini
 
Das Treffen zwischen Riyoko Ikeda und ihre Fans fand am Samstag um 14.45 statt; um 14.00 Uhr war der Hof trotz des heißen Wetters schon voll von begeisterten Leuten.
Anfangs stellte die Lesegruppe Holden das Werk von Riyoko Ikeda vor, es wurden auch einige Seite aus dem Roman „Frühlingsschnee“ gelesen.
Nachher sang Clara Serina (aus der Musikgruppe der „Cavalieri del Re“ die alle Lieder der Anime Serie von Lady Oscar schrieb und vortrug ) den noch heute sehr beliebten ersten Vorspann der Anime Serie: die Begeisterung des Publikums wurde so hoch, dass alle mit sangen und sogar Paolo Rossi am Balkon seines Hotelszimmers herauskam.
Es folgte ein kurzes Video, die aus den bekanntesten Mangas und Anime von Riyoko Ikeda bestand; im Untergrund gab es die singende Stimme der Frau Ikeda selbst!
Endlich hatte das Treffen angefangen: der japanische Botschafter in Italien Hiroyasu Ando behauptete dass er sehr froh war, daran teilnehmen zu dürfen und dass er auf die Rede von Frau Ikeda besonders neugierig war. Er meinte auch,dass ein solches Treffen sicher das Verhalten zwischen Japan und Italien verbessern konnte.
Das Treffen wurde von Luca Della Casa (Comics-Forscher und Kunstdirektor des Festivals) geleitet:
LUCA DELLA CASA: Wie fühlen Sie sich, indem Sie merken, dass Oscar nach so vielen Jahren das Publikum so stark beeinflussen kann?
RIYOKO IKEDA: So wie gestern gibt es auch heute so viele Leute hier! Ich war begeistert dass so viel Leute am Ende des Konzerts mit einem meiner Mangas zu mir kamen. Der Sohn des Hotelbesitzers mochte mir sogar eine Rose geben: er sagte, dass die für Oscar war!
Es sind schon 38 Jahren vergangen, seit ich Oscar gezeichnet habe: ich sollte vorher in Italien kommen, als ich noch jung und schon war.
Ich bin aber sehr froh,dass ich alle meine Fans jetzt treffen kann.
Luca Della Casa bat den Schriftsteller Antonio Scurati eine Meinung über die Anime Serie „Die Rosen von Versailles“
ANTONIO SCURATI: Ich schäme mich ein bisschen, weil ich jetzt etwas persönliches ausdrucken werde. Ich war in Oscar verliebt!!
Ich kann mich leicht in den Sohn des Hotelbesitzers einfühlen: ich mochte auch Oscar eine Rose schenken.
Eine meiner beliebtesten Szene war diejenige wo Andrè Oscar auf das Bett warf und ihr das Hemd ausreiste. Mit dieser sadomasochistischen Handlung war meine Jugendzeit begonnen, ich war 12-13 Jahre alt. Ich verstand die Begierde von Andrè, anderseits fühlte ich mich auch für Oscar ergriffen. Ich erinnere mich, dass ich in meinem Kopf rief: „Geh, geh, lass ihr es sehen!“
Eine andere schone Szene war die Eroberung der Bastille: die Adelige verhielt sich als Volksfrau.
Als Lehrer bin ich überzeugt, dass man die Geschichte aus dieser Serie lernen kann.
DELLA CASA: Riyoko Ikeda erzählte dass auch viele japanischen Studenten sich an die europäische Geschichte durch die ihre Mangas interessiert hatten. 1972 gab es nur wenige Beispiele von historischen Shoujo-Mangas: wie entstand dieses Projekt?
RIYOKO IKEDA: In den 70en Jahren gab es wenig Platzt zum Experimentieren, da die Shoujo-Mangas sich an die Mädchen zwischen 7 und 12 Jahren wenden. Ich mochte aber etwas Neues darstellen und interessierte mich an die Frauen die eine wichtige Rolle in der Geschichte spielten. Damals gab es nur wenige arbeitenden Frauen : durch Oscar mochte ich das Patriarchat kritisieren.
DELLA CASA: Die Rolle der Frauen in den verschiedenen Epochen war immer ein Hauptthema Ihrer Werke..
RIYOKO IKEDA: Es gibt eine wichtige Szene darüber in den „Rosen von Versailles“; Oscar fragt ihren Vater danach, ob sie auch wie ihre Schwester nur an die Kleider, Juwelen und Ballfesten und noch jung heiraten wurden, in falle dass sie eine weibliche Erziehung bekommen hatte. Der Vater stimmt natürlich zu: Oscar erwiderte dass sie mit ihrem gegenwärtig Leben als Mann deshalb ganz zufrieden ist.
Oscar ist meine Ideale als Frau. Zu ihren Zeiten, wenn eine Frau eine wichtige Rolle spielen mochte, sollte sie als Mann bekleiden. Als ich Oscar zeichnete war Japan noch sehr patriarchalisch und unter vielen Seiten ist es heute auch so, mehr als in Italien zB.
DC: In dem Manga „Oniisama e..“ behandelt man das Problem des Transvestitismus: kommt dieses Thema vielleicht aus dem Takarazuka Theater?
Hier antwortet Luca Scarlini, Essayist und Mitarbeiter von Radio 3 (http://www.lucascarlini.it/index.html)
Das Takarazuka Theater ist das Gegenteil von dem Kabuki Theather, das nur von Männer gespielt wird. Im Takarazuka kommen hingegen nur Frauen auf die Bühne. Für die 200 Jahren der Französischen Revolution wurde in Frankreich eine Takarazuka Aufführung über Lady Oscar organisiert, ich verfasste einen Bericht für Rai3.
Es gab viele Frauen, die wie Oscar sich als Männer bekleiden sollten:
Caterina Vizzani aus Bologna
Caterina Martini, die erste italienische Ärztin. An der Universität studierte sie als Mann.
Wir können auch den Film „Die Papstpin“ zitieren, die in Italien wegen der strengen Opposition des Vatikans mit 2 Jahren Verspätung vorgestellt wird
Die Gräfin Chicchera aus der gleichnamigen Komödie von Goldoni.
Caterina da Erasmus die als Mann bekleidet den ganzen Peru eroberte.
DC: Gibt es östliche oder westlichen Traditionen, die die Figur von Oscar beeinflussten?
RI: Als ich Oscar zeichnete, hatte ich ehrlich gesagt an das Problem des Transvestitismus nicht gedacht.
Durch meine Unterkünfte entdeckte ich aber dass dieses Phänomen in der europäischen Geschichte sehr verbreitet war. Die Kirche aber kämpfte hart dagegen: Jeanne D'Arc zum Beispiel , sie wurde deswegen lebendig verbrannt. Schade dass es nicht das Gegenteil ist, dass ein Mann sich als Frau bekleiden sollte, um Erfolg im Leben zu haben!!!
Zu diesem Punkt darf auch das Publikum einige Fragen stellen.
PUBLIKUM: Sind sie mit dem neuen 3d Film über Lady Oscar zufrieden?
RI: Der neue Film über Lady Oscar wird ein CG Film, aber keine 3D Film sein.
P: Haben Sie vielleicht den Film „Madame Butterfly“ von Cronenberg gesehen? Meiner Meinung nach gibt es viele Ähnlichkeiten mit Lady Oscar darin.
RI: Ich horte von diesem Film sprechen, aber ich habe ihn noch nicht gesehen, deshalb darf ich keine Meinung ausdrucken.
P: Ist es wahr, dass Sie eine italienische Oper gerade schreiben?
RI: Neulich schreibe ich ein dreiteiliges Buch über 3 Königinnen: Himiko, die erste japanische Kaiserin, Katharina von Russland und Marie Antoniette. Es ist eine schwierige Arbeit, deshalb hoffe ich lang zu leben, um es fertig zu machen.
P: Stimmen Sie den letzten Worten von Oscar vor dem Tod zu, als sie die Gleichheit, Freiheit und Bruderzeit aller Menschen erklärt?
RI: Oscar war eine Französin, deshalb stimmte sie den Idealen der Revolution zu. Oscar mochte ihre Rolle im Leben am besten spielen, ich bin auch damit einverstanden.
P: Welches ist Ihr beliebtestes Lied aus dem Takarazuka Theater?
RI: Mir gefallen die alten Lieder.
ANTONIO SCURATI: Oscar war wirklich eine Frau?
RI: „Die Rosen von Versailles“ wurde in den 70en Jahren gezeichnet: damals darf man nicht zu vielen Dekolleté zeichnen, sowohl weil der Manga an die Mädchen gewidmet war, als auch weil sie nicht zu viel weiblich aus scheinen sollte. Oscar war die erste Liebe von vielen Schulerinnern.(Hier spricht Frau Ikeda mit dem Neutrum )
P: Die Schriftstellerin Jane Austen behauptete, dass Darcy aus ihrem Roman „Pride and Prejudice“ ihr Ideal als Mann war? Darf man es auch für Andrè sagen?
RI: Andrè wird sicher der i8deale Ehemann für eine arbeitende Frau sein !!!
DC: Sie sind sicher eine vielfältig beschäftige Frau! Wie haben Sie sich zu ihrem Laufbahn als Sopran entschieden?
RI: Auch bevor ich Mangaka wurde, war mein Traum immer die Musik gewesen. Als ich 40 Jahre alt wurde, dachte ich dass es Zeit war, mein Leben total zu erneuern.
Ich lese oft die Webseiten über mich, drinnen las ich diese Meinung: „Ich bin froh, dass Frau Ikeda vorher Mangaka und nur später Sängerin geworden ist“
P. Als ich „Die Rosen von Versailles“ in meiner Kindheit las, dachte ich dass es eine romantische Geschichte, ideal für die Mädchen, war. Die heutigen Mangas sind hingegen voll von Problemen und ängstlichen Gefühlen .Was meinen Sie darüber?
RI: Die Mangas spiegeln immer die Gesellschaft, wo sie entstanden. Heute wie gestern drucken die Mangakas ihre eigenen Gefühlen in ihren Werken dar. Die heutige Welt ist aber komplizierter als vorher.
In einem neuesten TV Bericht gestehen die japanischen Mädchen, dass sie Hausfrauen werden mochten. Das verstehe ich nicht. Die Jugend wird aber heute von Internet und andere Medien beeinflusst, ich fühle mich hilflos dagegen.
P: Wir lasen Ihre Mangas und sahen die Anime Serie dazu: wissen sie wie wichtig Sie für uns sind?
RI: (auf Italienisch) Grazie mille!
P: Wissen Sie dass Sie nicht nur körperlich aber auch innerlich sehr schon sind?
RI: (auf Italienisch) Non so! (Ich weiß es nicht!)
Ich bedanke mich bei Euch Allen und bei dem japanischen Botschafter, die für mich aus Rom hierher gekommen ist.
Filippo Taricco rief auf die Bühne die Frauen des „Lady Oscar Fan Clubs“ die ein handbemaltes Teller mit der Figur von Oscar als Geschenk für Riyoko Ikeda brachten, Später sang Claudia Serina ihr Lied wieder und endlich unterschrieb Riyoko Ikeda viele Bücher der Fans.
Es war ein spannendes Treffen. Wir lernten eine außerordentliche, bescheidene, höfliche und charmante Frau lernen, die für viele nicht eine Mangaka sondern DIE Mangaka ist.
Einige Auserwählten, unter denen auch unserer Iluca , wurden zu dem Pressekonferenz eingeladen, die anderen konnten Riyoko Ikeda beim Abendessen im Schloss bewundern.
Danke, Frau Ikeda!! Und einen großen Dank an allen, die diese Erfahrung mit Uns erlebten!
 
Lau
Riyoko Ikeda

 

 
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